Was sind Rauhnächte?
Sie gelten seit jeher als heilig und geheimnisvoll. Die Rauhnächte beginnen genau nach dem ganzen Weihnsachtsstress am 25. Dezember und dauern bis zum 06.Januar. Genau zwölf Nächte. Wobei sich der Beginn und die Länge regional unterscheiden können. Jede Nacht wird einem Monat zugeordnet. Stimmungen und Themen, die uns in dieser Zeit beschäftigen, können damit einem Monat zugeordnet werden. Sie sind also Sinnbild für die nächsten zwölf Monate des nächsten Jahres.
Ganz früher zählte man beim Mondjahr 354 Tage und als man zum Sonnenjahr (365 Tage) überging, waren elf Tage und zwölf Nächte „zuviel“- die heutigen Rauhnächte.
Ganz ursprünglich hießen sie „Rauchnächte“, weil in dieser Zeit mit Kräutern geräuchert wurde, um dunkle Geister und Dämonen zu vertreiben und Segenbringende willkommen zu heißen.
Es gibt so manchen Aberglauben in diesen Nächten. Das macht sie wahrscheinlich auch heute noch ein wenig magisch.
Es war beispielsweise verboten, Wäsche zu waschen und aufzuhängen, da sie von Reitern gestohlen und als Leichentücher verwendet werden konnten.
Ich kann mich zurück erinnern, dass meine Mutter in der Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr nie Wäsche wusch und auch trockene stets abgenommen wurde.
Als Kind habe ich mir darüber keine Gedanken gemacht, als Jugendliche fand ich das total doof, gerade wenn es um das Silvester Outfit ging und später habe ich trotz Befürchtungen gewaschen und nichts passierte;-).
Im 19. Jahrhundert galten die Rauhnächte für unverheiratete Frauen als eine Gelegenheit, um Mitternacht an einem Kreuzweg oder einem anderen magischen Ort ihren künftigen Bräutigam zu sehen. Seine Gestalt erschien dann und ging schweigend vorüber, und das Mädchen durfte ihn weder ansprechen noch ihm nachschauen, weil dies den Tod bedeutet hätte.
Ich werde dieses Jahr erstmalig - auf Empfehlung einer Freundin- dreizehn Wünsche auf dreizehn kleine Zettel schreiben, sie falten und in einen Beutel geben. Jeden Abend- ab 25. wird ein Wunsch ungesehen verbrannt.
Am 06.01. ist dann noch ein Wusch übrig. Der darf dann gelesen werden und den darf man sich dann selber erfüllen. Ich bin sehr gespannt. Auf jeden Fall werde ich mir sehr wohl und genau überlegen, was ich mir wünsche;-)…
Auch kann ich mir das Räuchern gut vorstellen. Damit werden zwischen den Jahren alte Energien, alles Überholte und Verbrauchte raus geräuchert.
Wer nach Neujahr oder nach den heiligen Dreikönigen räuchert lädt Freude, Zuversicht, Glück und Optimismus ein, sich nieder zu lassen.
Ein weiterer Brauch ist, der bis heute anhält, zu Silvester Lärm zu erzeugen, dies sollte die Unholde fernhalten.
Heute empfinde ich die Zeit als besonders. Am liebsten still für mich, das Jahr Revue passieren lassen, was war gut, was hat sich bewährt, was kann aussortiert werden damit es Platz für Neues gibt, wieviele erste Male gab es und wie viele noch nie’s?
Es ist auch ein bisschen wie Stillstand. Die Tage sind kurz und die Nächte lang, die Natur ist zurück gezogen und viele Menschen haben „zwischen den Jahren“ frei. Eine angenehme Zeit, die uns Ruhe schenkt und auch Abstand vom Alltag.